Für mich ist jedes Kind eine einzigartige Persönlichkeit mit einem riesigen Potential.
Es fordert mich heraus und zum Glück hat jedes Kind seine persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten. Das Tempo in seiner Entwicklung bestimmt nur es selbst und muss von den Eltern oder Erziehungsberechtigten bedingungslos akzeptiert werden.
Das Potential muss deshalb auf verschiedene Art und Weise gefördert werden, damit es sich entfalten kann. Die Eltern sollten hier einen wichtigen Beitrag leisten. Jede Förderung im Sport oder in der Schule sind für Kinder wichtig, dürfen aber nicht so enden, nämlich in der Übertreibung.
Kinder sind auch nicht dazu da, die verpassten Ziele und Träume der Eltern zu verwirklichen, den dies führt oft zu falschem Ehrgeiz auf Kosten der Kinder und sind sowieso nicht erreichbar.
Verschiedene Ziele
Manchmal scheint es, als wären die Zielsetzungen von Erwachsenen und Kindern unterschiedlich. Kinder spielen z.B. Fussball, um das Spiel zu erlernen und sich zu verbessern. Spass und Freude sollten dabei im Vordergrund stehen. Erwachsene sind oft zu leistungsorientiert. Sie erwarten teilweise zu viel von ihrem Kind und setzen es somit einem gewissen Druck aus, dem es nicht gewachsen ist. Durch diese Erfolgsorientierung werden Talente hochgepuscht und verheizt. Eine pädagogische Verantwortung scheint es dabei nicht zu geben.
Massstäbe der Erwachsenen sind nicht relevant
Gesunden Ehrgeiz bei ihren Kindern zu fördern, heisst für Eltern aber auch, sich bewusst zurückzunehmen und den Nachwuchs einfach mal machen zu lassen. Denn die innere Motivation und die Interessen der Kinder sollten Erwachsene nicht nach den Massstäben der eigenen reifen Welt bewerten. Es muss nicht alles gleich erkennbar sinnvoll, effizient, wichtig und lohnend sein, wofür Kinder sich engagieren. Da ist es gar nicht schlimm, wenn sich zielgerichtete Begeisterung, Disziplin, Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen in kleinen Nischen entwickelt, wie etwa beim Sammeln von Fussball-Stickern, beim üben von Zaubertricks oder beim Einstudieren einer Taktik. So zeigt sich oft am besten, welche Ausdauer und Lernfreude von Natur aus in den Kindern steckt.
Häufig gibt es auch Situationen und Lebensumstände, die dazu führen, dass ein Kind oftmals den Zugang zu seinen Gefühlen, Bedürfnissen und Fähigkeiten blockiert. Dann entstehen Ängste, Aggressionen und/oder Minderwertigkeitsgefühle. Das Kind zieht sich zurück, ist traurig oder wird auffällig.
In der Mentalcoaching-Sitzung versuche ich mit dem Kind seine individuellen Bedürfnisse und Ziele zu klären. Kindsgerechte Techniken unterstützen es, sich selbst zu stärken und zu motivieren, um selbstverantwortlich, sicher und vertrauensvoll zu agieren.
Mentalcoaching hilft Kindern und Jugendlichen dabei:
- Ihr Selbstvertrauen zu stärken
- Lernblockaden zu lösen
- Kreativität zuzulassen und wirksam einzusetzen
- den Umgang mit Stress und Druck spielend zu meistern
- sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen
- mit spielerischer Leichtigkeit zu lernen
- einen friedvollen Umgang mit sich selbst und anderen zu pflegen
- Ruhe, Entspannung und (Selbst) Sicherheit zu erfahren
- die richtige Berufswahl zu treffen
Die Kindheit ist eine wunderbare aber viel zu kurze Zeit, wo mann sehr viele verschiedenen Eindrücke erleben darf. Es gibt nichts schöneres als ein Kind bei seiner Entwicklung zu begleiten, sich über seine Fortschritte zu freuen, an Erfolgen teil zu haben, bei Misserfolgen wieder zu motivieren. Lassen wir die Kinder noch Kinder sein in denen sie nicht nur an der Leistung gemessen werden, sondern uns über die kleinen Schritte in ihrer Welt zu orientieren.
Lassen wir sie lachen, weinen, staunen, träumen oder glauben. Die Realität der Erwachsenen Welt wird sie noch früh genug einholen. Sie werden bestimmt ihren eigenen Weg gehen und wir sollten uns bewusst werden, das Kinder das schönste Geschenk in unserer stressigen und nicht immer fairen Welt sind. Ich persönlich vertraue auf unsere Jugend und hoffe in Zukunft nicht, dass ich mich mit geklonten Superkids herum schlagen muss.
Aber ist es nicht gut ein wenig besser auf seine Sprösslinge zu achten?
Nein, eine ganz klare Antwort der Psychologen. Ob ein Kind vernachlässigt oder über behütet wird, beides kann zu erheblichen Entwicklungsstörungen und einer Menge an Schwierigkeiten im erwachsenen Alter führen.
Es ist damit zu rechnen, dass es auch in unserer Organisation viele über behütete Kinder gibt, wo dann recht schnell die Eltern auf der Matte stehen und sich um alles sorgen, was so alles durchgeführt wird. Aus Sorge dem Kind könnte was passieren, darf es vielleicht nicht einmal an einem zwei-tägigen Event teilnehmen, oder falls es regnet wird es nicht zum geplanten Event geschickt.
Doch auch die über behüteten Kinder sind für uns eine Herausforderung. Oft mangelt es denen an Selbstvertrauen, Widerstandsfähigkeit und an Selbständigkeit. Wenn dann so ein Kind oder Jugendlicher bei einem Event plötzlich mal beim "z.B. Betten selber machen oder Skischuhe ordentlich versorgen" mithelfen muss und so etwas noch nie in seinem Leben hat machen müssen, dann fällt das nicht nur den Trainern auf, sondern ggf. auch den anderen Teilnehmern. Das weckt natürlich diverse Ängste bei den betroffenen Kindern und sie werden im schlimmsten Fall noch von den anderen Teilnehmern ausgelacht.
Wie oben beschrieben wurde diesen Kindern bisher alles von den Eltern abgenommen. Die Eltern waren immer um sie herum und haben jedes Problem versucht aus dem Weg zu schaffen, anstatt dem Kind wenigstens die Chance einzuräumen selbst mit dem einen oder anderen Problem fertig zu werden und aus Fehlern zu lernen.
Natürlich wollen Eltern für ihr Kind nur das Beste und haben es auch überaus lieb. Vielleicht kommt noch hinzu, dass die Eltern ihr eigenes Selbstwertgefühl am Erfolg des Kindes festmachen, so dass der Druck noch größer wird. Aber den Druck, den diese Eltern auf die Kinder ausüben macht das Kind krank. Und wenn das Kind kein Kind mehr ist, sondern Jugendlicher, dann wird der Jugendliche anfangen offen zu rebellieren. Hat es sich davor vielleicht nur verweigert, so tritt hier die offene Rebellion zu Tage. Das Desinteresse an Schule, Beruf und Ausbildung wird geäußert und eine Verwahrlosung kann festgestellt werden. Das Kind, der Jugendliche will nicht mehr, traut sich überhaupt nichts mehr zu und erscheint auch im Gesamten sehr unglücklich.
Es ist gut, wenn wir dies alles bei unseren Trainings im Blick und im Hinterkopf behalten. Denn nur so können wir diesen Kindern und Jugendlichen helfen, helfen zu mehr Selbstvertrauen und Selbstständigkeit.
Wichtig dabei ist:
keine Kritik, keine Überforderung, sondern echte Hilfe und Unterstützung und auch Zuspruch, dass das Kind es gut macht. Und wenn die verschiedenen Aufgaben halt mal anders oder komplizierter gemacht werden, dann ist das doch nicht schlimm. Und wenn ein Kind/Jugendlicher eine Aufgabe nicht so gut erledigen kann, oder bei einem Sport sich ungeschickter anstellt, oder auch Angst zeigt, dann macht das auch nichts. Sondern das Geleistete loben und dem Kind Mut machen.
Wenn die Kinder hier bei uns einen liebevollen gelassenen Umgang und keine Maßregelungen bzw. Kritik erleben, sondern einen Freiraum geniessen, dass sie sich selbst ausprobieren dürfen, hilft das diesen „in Watte gepackten“ Kindern ungemein. Diese Kinder stehen hier nicht mehr allein im Mittelpunkt bzw. unter ständiger Beobachtung und kritischer Beurteilung (der Eltern, Lehrern etc.) und dürfen sich hier bei uns auch Fehler leisten.
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